Wer Azure WebApps produktiv nutzt – etwa für das Hosting von WordPress-Seiten – ist oft auf eine angepasste NGINX-Konfiguration angewiesen. Besonders wichtig ist dies bei Rewrites, die für saubere URLs und die korrekte Darstellung von Seitenstrukturen notwendig sind. Zwar ist bei den vorgefertigten WordPress-Images in einigen Regionen bereits eine funktionierende NGINX-Konfiguration hinterlegt – doch nicht überall ist dieses Setup verfügbar. In Regionen, in denen die vorkonfigurierte Version fehlt, müssen notwendige Rewrite-Regeln manuell ergänzt werden.
Und genau hier beginnt das Problem: Änderungen an der nginx.conf werden bei jedem Neustart oder Deployment der WebApp überschrieben. Das bedeutet: Funktionierende Weiterleitungen, saubere Permalinks oder andere kritische Einstellungen gehen verloren – was zu kaputten URLs, Ladefehlern oder sogar komplett unerreichbaren Seiten führen kann. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du die NGINX-Konfiguration bei einer Azure WebApp korrekt anpasst – und vor allem, wie du sicherstellst, dass deine Änderungen dauerhaft bestehen bleiben.
Melde dich per WebSSH bei deiner App an (alternativ über „Advanced Tools“ in der WebApp):
https://<AppServiceName>.scm.azurewebsites.net/webssh/host
Kopiere die bestehende NGINX-Konfiguration in das persistente Verzeichnis /home. Dieser Verzeichnis wird bei dem starten der WebApp nicht überschrieben und bleibt somit unverändert.
cp /etc/nginx/sites-enabled/default /home/default
Nun kannst du die kopierte Konfiguration anpassen. Es spielt dabei keine Rolle ob du Anpassungen für WordPress oder etwas anderes durchführst.
nano /home/default
Nun haben wir in /home eine korrekt angepasste NGINX-Konfiguration. Diese hat jedoch noch keine Auswirkung und wird von NGINX nicht beachtet.
Damit deine Änderungen bei jedem Start angewendet werden, füge folgenden Befehl im Azure-Portal unter App Service > Konfiguration > Allgemeine Einstellungen > Startup-Befehl hinzu:
cp /home/default /etc/nginx/sites-enabled/default; service nginx restart
Nach einem Neustart greift der Startup-Befehl und NGINX kann mit der neuen Konfiguration arbeiten. Mit dieser Methode bleibt deine NGINX-Konfiguration dauerhaft erhalten – ideal für individuelle Einstellungen wie Rewrite-Regeln bei WordPress.